Auswertung Eltern- und Schülerumfrage
Ende Mai/Anfangs Juni wurden die Eltern mittels Fragebogen in den Bereichen „ganze Schule“ und „altersgemischtes Lernen AgL“ befragt. Mit rund 74%, also 73 von 99 Bogen, wurde eine gute Rücklaufquote erreicht.
Im Folgenden möchten wir Sie über die Ergebnisse informieren:
- Die Mehrheit der Eltern (65 %) beantwortet die Frage, ob sie die Altersdurchmischung in den Klassen förderlich fänden, mit „trifft sehr zu“ oder „trifft zu“. Nur 5% finden, dies treffe überhaupt nicht zu (viele kein Urteil).
- Bei den Direktbetroffenen fällt das Urteil besser aus. 84% der Kinder geben an, der Unterricht in altersgemischten Klassen gefalle ihnen gut oder sehr gut.
- 78% der Eltern finden, dass sie mit der Umsetzung des altersgemischten Lernens an der Schule Altishofen zufrieden sind.
- Obwohl eine relative hohe Prozentzahl (85%) den sozialen Umgang der Kinder untereinander gut finden, zeigen uns die 12% an, dass wir ein Augenmerk darauf richten müssen. Dies ist für uns ein wichtiges Ziel in den nächsten Jahren.
Nach rund einem Jahr altersgemischtem Unterricht an allen Klassen ist der Einstieg geglückt. Natürlich wird sich unsere Arbeit ständig weiterentwickeln und verbessern.
Aus den Diagrammen im angefügten Dokument können Sie noch genauere Informationen entnehmen.
IF-Konzept der Schule Altishofen
Gültig ab dem Schuljahr 2016/17
1 Grundlagen
- Gesetz über die Volksschulbildung SRL Nr. 400a, § 8 Förderangebote
- Volksschulverordnung SRL Nr. 405, § 7 Klassenbestände
- Verordnung über die Förderangebote SRL Nr. 406 vom 12.04.2011
- Verordnung über die Sonderschulung, SRL Nr. 409, § 14 IS
- Verordnung über die Beurteilung der Lernenden SRL Nr. 405 a, § 9, 19, 20, 23
- Besoldungsverordnung SRL Nr. 75
- Merkblatt: Richtwerte für die Förderangebote
- Merkblatt LRS und RS
- Merkblatt Interventionen bei Lernenden mit Verhaltensschwierigkeiten
- Merkblatt Amtsgeheimnis und Datenschutz
- Merkblatt Schulbauten
- Merkblatt „Umgang mit Lese-Rechtsschreibstörungen und Rechenstörungen an den Volksschulen (Nachteilsausgleich)", DVS Luzern. Mai 2015 (neuste Fassung)
- Dokument „Altersgemischtes Lernen": Bildungsarbeit an heterogenen Klassen", PH Luzern
- „Der Vielfalt Raum und Struktur geben. Unterricht mit Kindern von 4 – 8, Achermann, E., Schulverlag, 2009
- „Altersdurchmischtes Lernen AdL. Auf dem Weg zur individualisierenden Gemeinschaftsschule. Primarstufe", Achermann, E. und Gehrig, H., Schulverlag, 2011
- Broschüre „Integrative Förderung, Kindergarten und Primarschule", DVS Luzern, 2011
- Umsetzungshilfe „Auffälliges Verhalten, eine Herausforderung", DVS Luzern
- Broschüre „Begabte Kinder an unseren Volksschulen", DVS Luzern. 2011
- Broschüre „Deutsch als Zweitsprache", DVS Luzern. 2013
- Kantonales Konzept für die Sonderschulung, DVS Luzern. 2012
- Lehrpläne des Kantons Luzern, bzw. ab Schuljahr 2016/17: Lehrplan 21
- Leitbild der Schule Altishofen, 2015
2 Pädagogisches Verständnis der Schule Altishofen
2.1 Aussagen zum Leitbild der Schule Altishofen
2.2 Förderangebote und Kooperationsformen: IF / IS / BeFö / DAZ
In allen Fördersettings – wie im Titel sichtbar – gilt es, ein breites Repertoire von Formen der Zusammenarbeit zu nutzen und diese gezielt einzusetzen. Hier eine Auflistung dazu:
Kooperative Unterrichtsformen
„one teach- one observe"
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Eine LP übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere beobachtet.
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„one teach- one drift"
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Eine der beiden LP übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere unterstützt die SuS bei ihrer Arbeit, der Regulation ihres Verhaltens und der Verwirklichung ihrer kommunikativen Absichten.
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„station teaching"
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Der Unterrichtsinhalt wird in zwei Bereiche aufgeteilt. Es werden zwei Gruppen gebildet, die zuerst von der einen, dann von der anderen LP unterrichtet werden.
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„parallel teaching"
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Jede LP unterrichtet eine Klassenhälfte, beide beziehen die gleichen Inhalte mit ein.
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„remedial teaching"
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Eine LP unterrichtet eine Gruppe von SuS, die andere arbeitet mit denjenigen, die auf einem anderen Niveau operieren.
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„supplement teaching"
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Die Unterrichtsstunde wird von einer LP durchgeführt, die andere bietet zusätzliches Material und differenzierte Hilfen für diejenigen SuS, die den Stoff nicht ohne Hilfe bewältigen können.
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„team teaching"
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KLP und IF/IS-LP DAZ-LP führen den Unterricht mit allen SuS gemeinsam durch. Sie übernehmen gemeinsam und/oder abwechselnd die Führung.
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Aus: LÜTJE-KLOSE, BIRGIT/ WILLENBRING, MONIKA (1999): 'Kooperation fällt nicht vom Himmel" - Möglichkeiten der Unterstützung kooperativer Prozesse in Teams von Regelschullehrerin und Sonderpädagogin aus systemischer Sicht, In: Behindertenpädagogik, 1, Seite 2 - 31.
Ergänzend dazu findet sich in der Broschüre der DVS zum "IF-Konzept" eine hilfreiche Darstellung (siehe folgende Übersicht). Bei der Anwendung der gewählten Form ist der folgende Leitsatz bestimmend: "Welche Unterrichtsform unterstützt das Lernen des einzelnen Kindes sowie der Klasse optimal?"
3. Unterricht in der AgL-Regelklasse
3.1 Rollen, Rechte und Pflichten
Unterrichtsteam der Klasse: Klassenlehrperson, Fachlehrperson/en, IF-LP, DAZ-LP, BeFö-LP
- Das Unterrichtsteam entscheidet gemeinsam über Planung und Durchführung des Unterrichts. Die Lehrpersonen agieren innerhalb ihrer Aufgabenbereiche.
- Die Klassenlehrperson gestaltet die Führungsrolle. Sie koordiniert die einzelnen Aufgaben, organisiert und leitet die Elterngespräche und unterhält die Fördervereinbarungen im Klassenunterricht.
- Das Unterrichtsteam trifft sich regelmässig einmal wöchentlich zur Planung, Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und pflegt es einen regelmässigen Austausch. Es reflektiert die eigene Arbeit. Es tauscht sich mit Fachleuten der Schuldienste aus und holt nach Bedarf deren Leistungen ein.
Die Schülerin, der Schüler...
- trägt eine alters- und entwicklungsgemässe Mitverantwortung für ihren/seinen Lernerfolg
Die Erziehungsberechtigten
- Sie tragen die erzieherische Hauptverantwortung für ihr Kind. In diesem Sinne ist die Schule ihr wichtigster Bildungs-und Erziehungspartner.
- Die Erziehungsberechtigten leisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Beitrag zur Förderung ihres Kindes und unterstützen die Bemühungen der Schule.
- Sie bringen sich an den Beurteilungs- und Fördergesprächen aktiv ein.
4. Förderangebote der Schule Altishofen
4.1 Elemente der Förderung in den Klassen
Die Förderung in den Klassen besteht aus mehreren Elementen:
- Hohe Differenzierung und Individualisierung im Klassenunterricht.
- IF/IS an den Klassen
- Integrierte Begabungsförderung in den Klassen: Anreicherung der Lernangebote, Interessenarbeiten nach Gardner (auf allen Stufen)
- DaZ (auch in der Spielgruppe) nach den kantonalen Vorgaben; neu mit "Sprachgewandt" als Zuweisungsgrundlage.
Ziel ist es, dass alle Förderelemente von der gleichen Lehrperson betreut werden. Diese Zielvorstellung können wir aus organisatorisch-personellen Gründen nicht immer erfüllen.
4.2 Ziele der Integrativen Förderung, IF
- Alle Lernenden der Gemeinde Altishofen mit Schulschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Teilleistungsschwächen, können dank der Integrativen Förderung den Unterricht an ihrem Schulort besuchen.
- Die Schule Altishofen unterstützt die Lernenden ganzheitlich und fördert sie individuell.
- Die Kinder werden gleichwertig in den drei Kompetenzen (Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz) gefördert und zu eigener Aktivität angeleitet (Leitbild).
- Integrative Förderung ist einerseits eine Unterstützung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen. Die Zusammenarbeit aller an der Integrativen Förderung Beteiligten ist deshalb von zentraler Bedeutung.
- IF ist anderseits ein Angebot für alle Kinder einer Klasse (s. Verordnung) und dient auch der Prävention.
- Der differenzierte Umgang mit Heterogenität ist eine wichtige Voraussetzung.
- Die Lehrpersonen gestalten einen Unterricht, welcher Vielfalt als Realität akzeptiert und eine Balance sucht zwischen angemessener Forderung und Förderung.
- Die beteiligten Lehrpersonen bauen die Kompetenzen der Kinder aus und orientieren sich nicht an Defiziten (ressourcenorientiert). Selbstvertrauen und regenerierende Kräfte werden gestärkt. Damit wird auch der Umgang mit Schwächen einfacher. Die Lehrpersonen sind Fachleute für das Lernen.
In der Gestaltung des Unterrichts kommen verschiedene Unterrichtsformen zur Anwendung (s. unter 2.2). Die Lehrpersonen verstehen und gestalten den Förderunterricht in erster Linie aus dem Blickwinkel des generellen Förderverständnisses „Unterricht für alle". Folgende Grundsätze sind dabei leitend:
4.2.1 Aufgabenbereiche der beteiligten Lehrpersonen
Hier lassen sich drei Schwerpunkte / Arbeitsfelder für alle Beteiligten benennen:
1) Schwerpunkt Prävention: Frühzeitiges Erkennen der Stärken und des Förderbedarfs der Lernenden. Damit wird ein Beitrag zur Chancengleichheit geleistet
2) Schwerpunkt Förderung: Lernender mit besonderem Förderbedarf: umfassendes Erfassen der Potentiale und Definieren des Förderbedarfs.
3) Schwerpunkt Elternmitarbeit: Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten in allen Prozessen (Diagnose, Förderplanung, Umsetzung der Förderung, Vereinbarungen etc.).
4.2.2 Erkennen von Lernschwierigkeiten oder Teilleistungsschwächen
Die IF unterstützt alle SuS, die dem Unterricht in der Regelklasse vorübergehend oder langfristig nicht folgen können. Dabei lassen sich drei Fördergruppen unterscheiden; die Profile sind nicht immer trennscharf, häufig miteinander verknüpft:
4.2.3 Rollen, Rechte und Pflichten
Das Unterrichtsteam…
- fördert ein Unterrichtsklima, das dem pädagogischen Verständnis der Schule Altishofen nachlebt.
- trifft gemeinsame Absprachen in Bezug auf Unterrichtsplanung, -durchführung und –nachbereitung.
- vereinbart wöchentliche Planungs- und Besprechungsgefässe.
- trifft Absprachen in Bezug auf Gespräche mit betroffenen SuS.
- trifft Absprachen in Bezug auf Gespräche mit betroffenen Erziehungsberechtigten.
- trifft Absprachen in Bezug auf weitere Unterstützungsmassnahmen mit Schuldiensten und weiteren Stellen.
- legt Massnahmen zur Förderung von SuS mit speziellen Bedürfnissen fest, setzt sie im Unterricht um und beurteilt die Ergebnisse.
- dokumentiert die Laufbahn aller SuS an der Schule Altishofen. Dabei verwendet es die offiziellen Dokumente (des Kantons Luzern, der Schule Altishofen).
- gestaltet gemeinsam den Übergang in den nächsten Zyklus und trifft Absprachen mit den abnehmenden Lehrpersonen / Schulen.
- Sie unterrichtet gemeinsam mit der IF-Lehrperson auch im Teamteaching.
- Sie plant und gestaltet bei Lernenden mit geringen speziellen pädagogischen Bedürfnissen in Zusammenarbeit mit der IF-Lehrperson die Kontakte zu den Erziehungsberechtigten.
- Sie stellt aufgrund der Lernzielvereinbarung in Zusammenarbeit mit der IF-Lehrperson das Schulzeugnis aus und bespricht und ergänzt mit ihr den Lernbericht.
- Sie ist dafür verantwortlich, dass ein Übergabegespräch bei Stufenwechsel zwischen allen Beteiligten (IF-Lehrperson / Klassenlehrperson) stattfindet.
- Die Klassenlehrperson informiert die Eltern rechtzeitig über die Einführung der integrativen Förderung.
-
Gemeinsam mit der Kl-LP erfasst die IF-Lehrperson Lernende mit speziellen Bedürfnissen. Die Erfassungen werden gezielt mittels verschiedener Instrumenten durchgeführt.
- Die IF-Lehrperson unterstützt und fördert Lernende mit speziellen Bedürfnissen in Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz. Bei Bedarf passt sie in Absprache mit der Klassenlehrperson die Lernziele an die individuellen Fähigkeiten der Kinder an.
- Sie trägt die Mitverantwortung für die Förderung von Lernenden mit speziellen Bedürfnissen und Begabungen.
- Sie unterrichtet gemeinsam mit der Klassenlehrperson auch im Teamteaching.
- Sie dokumentiert, unter Beachtung des Datenschutzes, anhand von Förderdiagnostischen Journalen und Lernberichten den Verlauf der schulischen Entwicklung. Die Vorlagen für die Dokumentation befinden sich im Anhang.
- Sie gibt bei allfälligem Wechsel die vollständige Dokumentation der betroffenen Kinder, unter Berücksichtigung des Datenschutzes, an die abnehmende Lehrperson anlässlich eines Übergabegespräches weiter.
- Sie entlastet, unterstützt und berät die Klassenlehrperson im Schulalltag.
- Sie plant und gestaltet bei Lernenden mit grossen pädagogischen Bedürfnissen in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrperson die Kontakte mit den Erziehungsberechtigten und nimmt die Ergebnisse schriftlich auf.
- Sie stellt den Lernenden in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen individuelle Lernberichte aus.
- Sie koordiniert verschiedene Massnahmen, die ein Kind betreffen.
- Sie koordiniert ihre Arbeit mit der DaZ-Lehrperson.
- Sie berät Lehrpersonen in der Präventionsarbeit.
Die Schülerin, der Schüler…
- ist am Entscheidungsprozess bezüglich der eigenen Fördermassnahmen beteiligt.
- besucht die Förderangebote und arbeitet aktiv mit.
- nimmt an den regelmässig stattfindenden Förder- und Beurteilungsgesprächen teil.
Die Erziehungsberechtigten…
- werden rechtzeitig in die Prozesse der Fördermassnahmen einbezogen und sind am Entscheidungsprozess beteiligt.
- leisten ihren Beitrag zur Förderung ihres Kindes und unterstützen die Bemühungen der IF und der Schule.
- übernehmen ihren Anteil der Verantwortung für die Lernprozesse und fördern ihr Kind bei der Erarbeitung der mit der IF-Lehrperson vereinbarten Lerninhalte.
Die Schulleitung…
- regelt die organisatorischen Belange wie Einsatz und Stundenplan, Pensen, Material, Räumlichkeiten.
- ist zuständig für die Umsetzung und Koordination der IF.
- ist zuständig für die Personalführung.
- ist für das Casemanagement bei verhaltensauffälligen Kindern verantwortlich.
- genehmigt die Lernzielanpassung.
- entscheidet bei Uneinigkeit.
4.2.4 Beurteilung und Promotion
- Die Möglichkeit der Repetition einer Klasse.
- Die Dispensation von einzelnen Fächern. Sie wird im Einzelfall geprüft. Im Grundsatz gilt: Zuerst ILZ, dann Dispensation. Die kantonalen Vorgaben (in Bezug auf die Fremdsprachen) sind Grundlage zur Entscheidungsfindung und Vorgehensweise.
4.2.5 Datenschutz
4.3 Integrative Begabungs- und Begabtenförderung
Die Schule Altishofen bemüht sich grundsätzlich, einen begabungsfreundlichen Unterricht in allen Fächern zu gestalten. Dieser setzt sich aus zwei Stossrichtungen zusammen:
- Aussergewöhnliche Begabungen und erhöhte Leistungsbereitschaft von SuS werden gefördert und passend heraus gefordert. Das Lernangebot wird für sie angereichert (Compacting, Enrichement).
- Alle Kinder können ihre Begabungen einbringen. Dazu dient das Gefäss der „Freiarbeit" (nach den Intelligenzen, H. Gardner)
4.3.1 Erkennen von Begabungen
4.3.2 Elemente der Begabungsförderung
- Methodenvielfalt: Der Unterricht bedient sich eines breiten Methodenrepertoires (Vielfalt statt Einfalt).
- Freiräume: Den SuS werden Freiräume für das entdeckende, schöpferische und spielerische Gestalten gewährt.
- Umgangsformen: klare ausgehandelte Regeln, Toleranz und Konfliktbearbeitung
- Selbständigkeit und Wahlmöglichkeiten: Aktive Steuerung von Lernprozessen, echte Entscheidungsmöglichkeiten, verschiedenartige Zugänge und Herangehensweisen zu den Lerninhalten
- Lernberatung: gelebte Fehlerkultur, Lernumwege werden genutzt, individuelle Beratung von Lernprozessen
- Öffnung zur Umwelt: direkte Begegnungen mit dem Lerngegenstand, Nutzung von ausserschulischen Lernorten
- Sprachkultur: Aufbau eines differenzierten Wortschatzes, Pflege des Gesprächs, der Schrift, des freien Ausdrucks
- Rolle der Lehrperson: vielfältige Ausgestaltung der Rolle, anspruchsvolle Fragestellungen, Teamarbeit
- Akzeptanz des Unterrichts: Verständnis des Unterrichts als Gemeinschaftswerk, kluge Zeitnutzung, mehr Qualität als Quantität
- Lernumgebungen: Handlungsorientiertes Lernen, Forschungsanlagen, Lernzieldifferenzierung, Eigene Lernzugänge für Kinder, verschiedene Portfolios (Entwicklungs-PF, Talent-PF)
Aus: Urban, K.: Methodisch-didaktische Möglichkeiten der (integrativen) schulischen Förderung besonders begabter Kinder. 1996
- Differenzierung / Individualisierung: Portfolio erstellen und nutzen, Wochenpläne (mit Anreicherungen), Projektarbeiten (in Gruppen, individuell)
- Freiräume im Unterricht: nicht sinnloses Üben, sondern zielführend-herausforderndes Arbeiten für begabte SuS (Compacting)
- Zusatzangebote (Teamteaching): Philosophieren mit Kindern, Computerprogramme, Recherchen zu einem Thema, vielfältige Lernspiele…
- Expertenstatus in der Klasse: Nutzen der Fähigkeiten im Klassenunterricht
- Selbständige, begleitete Projektarbeit: Schülerzeitung, Forschertätigkeiten, Vorträge. Die SuS werden von einem Coach begleitet.
- Frühzeitiger Eintritt in die Klasse (Unterstufe) oder Überspringen von Klassen.
4.3.3 Rollen, Rechte und Pflichten
Unterrichtsteam: Klassenlehrperson, Fachlehrperson, IF-Lehrperson
- Das Unterrichtsteam gestaltet gemeinsam einen begabungsfreundlichen Unterricht.
- Das U-Team beurteilt gemeinsam die Situation einzelner SuS. Die Erziehungsberechtigten werden in diese Entscheidungen einbezogen. Bei Bedarf werden Fachpersonen zugezogen.
- Das U-Team entscheidet über Massnahmen auf Klassen-oder Schulebene gemäss den Förderschritten (Anhang). Nach Bedarf wird die Schulleitung informiert.
Die Schülerin, der Schüler…
- übernimmt Mitverantwortung für ihr/sein Lernen und steuern den Lernprozess weitgehend eigenständig.
- steht motiviert für eigene Projekte ein, die sie/er mit Unterstützung eines Lerncoachs umsetzen.
Die Erziehungsberechtigten…
- unterstützen Ihr Kind und die Bemühungen der Schule im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Die Schulleitung…
- unterstützt die verschiedenen Projekte im Rahmen ihrer Möglichkeiten
- plant verfügbare Ressourcen ein.
- würdigt die Arbeiten aller Beteiligten.
4.4 Deutsch als Zweitsprache (DaZ)
4.4.1 Formen des DAZ-Unterrichts (kantonale Vorgaben)
4.4.2 Rollen, Rechte und Pflichten
- Die DaZ-Lehrperson erfasst, unterstützt und fördert Lernende, deren Deutschkenntnisse noch unzureichend sind.
- Sie erfasst den Stand der Deutschkompetenzen jährlich mit dem Erhebungsinstrument "Sprachgewandt".
- Sie verwertet die Ergebnisse der Sprachstandserfassung für die Planung des Regelunterrichts mit der K-LP / den Fach-LP.
- Sie entlastet, unterstützt und berät die Klassenlehrperson im Schulalltag.
- Sie koordiniert ihre Arbeit mit der IF-Lehrperson.
- Sie stellt der Klassenlehrperson bei Bedarf einen speziellen Lernbericht aus.
- Sie gibt bei allfälligem Wechsel die vollständige Dokumentation der betroffenen Kinder, unter Berücksichtigung des Datenschutzes, an die abnehmende Lehrperson anlässlich eines Übergabegespräches weiter.
Die Schulleitung...
- setzt die Angebote gemäss den Grundlagen des DAZ-Unterrichts (Verordnung der Förderangebote) ein (siehe Erläuterungen in den Kasten).
- plant den jährlichen Bedarf der DAZ-Lektionen nach den Ergebnissen des Erhebungsinstruments „Sprachgewandt". Auf Veränderungen der Situation reagiert sie, in Absprache mit der Schulverwaltung, angemessen und lösungsorientiert.
5 Integrierte Sonderschulung (IS)
6 Beurteilung der Wirkung der Förderangebote
- SchülerInnen-Befragung
- Befragung der Erziehungsberechtigten
- Reflexionen im Unterrichtsteam, Gesamtteam
- Institutionalisierte Übergabegespräche, bewusste Gestaltung von Übergängen
Instrumente der Qualitätssicherung an der Schule Altishofen
Im Folgenden werden die verwendeten Instrumente (und Beispiele dazu) zur Qualitätssicherung an der Schule Altishofen vorgestellt:
1. Interne Evaluation
Sie liegt bei der Schulleitung. Sie ist dafür verantwortlich, dass die Zielsetzungen jeweils überprüft werden. Sie nutzt für diese Auswertung folgende Instrumente/Zeitgefässe:
- Besprechungen im LAK: Auswertungskonferenzen
- Befragung der Lehrpersonen (mündlich/schriftlich), z.B. im MAG
- Auftrag an die Q-Gruppen: Rückmeldung über das Protokoll
- Auftrag zur Hospitation: Einbezug im MAG
2. 360°-Feedback
- SchülerInnen-Befragung: Die SuS werden jährlich in der 1., 3. und 5. Klasse schriftlich befragt.
- Eltern-Befragung: Die Eltern werden in den ungeraden Schuljahren mittels Fragebogen zum Unterricht an der Klasse und zum Wohlbefinden gegenüber der Schule als Ganzes befragt. Die Ergebnisse werden den befragten Eltern am Elternabend durch die Lehrperson vorgestellt. Sie nimmt auch gleich dazu Stellung: Begründungen, Erklärungen, Veränderungsbedarf….
- Hospitationen durch eine andere Lehrperson (kollegiale Beratung) – mit Auftrag von der Schulleitung: Anfangs Schuljahr teilt die Schulleitung die Hospitations-Tandems ein. Meistens liefert sie einen Auftrag mit, der direkt mit den Zielsetzungen des Schuljahres in Verbindung steht (zB zu Beurteilung nach LP 21). Im MAG oder LAK erfragt die Schulleitung die Wirkung.
- U-Teams/Stufenteams, Zusammenarbeit an der Klasse/auf der Stufe: Diese beiden Gruppen sind fix installiert und pflegen für das ganze Jahr eine intensive Zusammenarbeit in der Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts. Es werden dabei auch Fragen der Unterrichtsentwicklung bearbeitet (zB Einführung LP 21).
- Q-Gruppen mit übergeordneten Zielsetzungen für die ganze Schule und Aufträgen von der Schulleitung: Diese beiden Gruppen stellt die Schulleitung je nach Zielsetzungen des Schuljahres passend zusammen. Meist werden sie stufenübergreifend gebildet, um den Austausch anzuregen. Beide Q-Gruppen werden durch eine Lehrperson geleitet. Diese erhalten die Aufträge direkt von der Schulleitung und erstellen zuhanden der Schulleitung Protokolle. So erhält die Schulleitung Einblick in die Arbeit und Wirkung der Q-Gruppen.
- Selbsteinschätzung durch die Lehrperson/Vorbereitung auf das MAG: Die Lehrperson hält ihre Reflexionen fest. Zudem bereitet sie sich mit einer Selbsteinschätzung zielführend auf das Mitarbeiterinnengespräch vor.
- Schulbesuch mit Gespräch durch die Schulleitung (jährlich): Die Schulleitung eröffnet den Lehrpersonen im Voraus, auf welche Aspekte sie im Unterricht achten wird (Raster wird abgegeben). Diese gründen auf den Zielen der Unterrichtsentwicklung der Schule Altishofen. In einem stündigen Gespräch werden die Beobachtungen gemeinsam ausgewertet.
- MitarbeiterInnen-Gespräch mit der Schulleitung (jährlich): Nach den kantonalen Vorgaben wird das Gespräch vorbereitet und durchgeführt. Dabei wird abgewechselt zwischen einem MAG und einem Standortgespräch (anderer Bogen). Die Akten werden danach zwischen Schulleitung und Mitarbeitende unterzeichnet und einander übergeben.
- Gemeinsame Weiterbildungen (letzte Woche Sommerferien): Die wichtigen Weiterbildungen zur Schulentwicklung finden in der letzten Woche der Sommerferien statt (Präsenzpflicht der Lehrpersonen). In dieser Woche werden auch gemeinsame Vorhaben geplant und Vereinbarungen getroffen und überprüft.
- Rückmeldungen von Seiten der Behörden: Die Behörden kommen auf die Schulleitung zu, wenn sie Veränderungsbedarf orten. An den Sitzungen werden die Anliegen thematisiert und das weitere Vorgehen vereinbart.
- Rückmeldungen vom Elternrat: Der Elternrat richtet Anliegen an die Schulleitung (mit im Vorstand). Die Schulleitung sucht geeignete Wege, wie die Betroffenen eingebunden werden können.
3. Umgang mit Beschwerden
- Einschätzung der Eltern (Fragebogen): Die Schulleitung wertet die Einschätzungen zu „Die Schule als Ganzes“ aus den Elternrückmeldungen aus. Sie stellt diese den Eltern vor (Elternbrief, an Elternabenden,…). Bei Bedarf leitet sie die nötigen Veränderungen ein.
- Beschwerden direkt an die Schulleitung: Wenn Eltern direkt an die Schulleitung gelangen, dann sucht die Schulleitung das Gespräch. Die Eltern bringen dann ihr Anliegen vor und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Dabei hält sich die Schule Altishofen an ein Ablaufschema, das an einer Weiterbildung von „Schule und Elternhaus“ eingeführt wurde. Es gilt für die Schule Altishofen als verbindliches Instrument im Umgang mit schwierigen Situationen/Beschwerden. Die Schulleitung erstellt von diesen Aussprachen bei Bedarf eine Aktennotiz. Die getroffenen Vereinbarungen werden regelmässig überprüft.
- Beschwerden an Lehrpersonen: Die Lehrperson bearbeitet diese im direkten Kontakt mit den Eltern (nach dem gleichen Lösungsschlüssel). Bei Uneinigkeit oder nicht befriedigendem Konsens kann die Schulleitung eingeschaltet werden. Sie übernimmt dann die Fallführung und überwacht den weiteren Verlauf.
Abkürzungen:
Altishofen, den 02.08. 2017 Schulleitung Altishofen, Hanspeter Wandeler